

Sprechen wir ein
wenig über dieses wunderbare Instrument, durch das uns Maestro Rieu träumen lässt:
Gibt es ein
sinnlicheres Instrument als die Geige ?
Ein Instrument, mit dem der Musiker so innig verbunden ist ?
Eines, das oft mit wohlwollenden, zärtlichen Blicken gewürdigt wird ?
Wer hat noch nie davon geträumt als Guarneri oder Stradivari
wiedergeboren zu werden
um sich an den Hals eines Geigers oder einer Geigerin
zu schmiegen ?
Das ist sicherlich angenehmer, als sich als Triangel oder Horn
wiederzufinden.
Ich habe die
(schlechte) Angewohnheit zu sagen: Es ist unglaublich, wie viel Gefühl man mit ein
paar Stück Holz, einem Pferdeschwanz und nicht einmal der halben Tonleiter
hervorbringen
kann! O.K., diese Definition ist nicht sehr elegant, aber fast zutreffend.
Vier Noten: re, sol, la und mi
und schon sind wir im Land der Träume. Sie bringen uns zum Träumen,
Lachen oder
Weinen. Und wenn dazu der Künstler die Musik richtig lebt und es versteht
seine Emotionen weiterzugeben, dann ist es ein besonderes Vergnügen
Gut, ich bin keine
Musikerin, ich war nie dafür geschaffen Noten zu lernen (und trotzdem habe ich es
probiert!), aber ich liebe die Musik, die wirkliche, nicht den Lärm. Sie ist
noch eines der wenigen Dinge,
die uns die Flucht aus den Problemen des Lebens ermöglicht.

Aber haben Sie
eigentlich gewusst, dass für die Herstellung einer Geige keine exotischen Rohstoffe
verwendet werden, sondern:
- Tannen- oder Fichtenholz
- Ahornholz
- Ebenholz
- Palisanderholz
- Kiefernholz |
Decke
Boden, Zargen, Hals und Schnecke
Griffbrett
Wirbel£
Stimmstock (zw. Boden und Decke)
(siehe Skizze) |

Das Holz für den
Bogen kommt normalerweise aus Brasilien, es ist Pernanbouc-Holz
(rötlich,
hart aber flexibel).
Eine Schnur von ca. 150 Haaren aus
den Pferdeschwänzen von Vollblütern wird zwischen dem
oberen und dem unteren Ende des
Bogens gespannt und ganz wenig mit Geigenharz bestrichen.
Der Bogen misst ein wenig mehr
als 70 cm und wiegt ca. 60 Gramm.
Der Bogen ist nicht etwa ein Accessoire, er ist es, der die Saiten vibrieren lässt, der
die Musik macht.
Während der Geigenbauer einen Bogen neu bespannen kann (d.h. die Pferdehaare austauscht),
ist es der Bogenbauer, der ihn herstellt und restauriert.
Ein Bogen von Klasse kann manchmal sehr viel mehr wert sein als die Geige selbst, d.h. man
sollte sehr gut auf ihn aufpassen.
Sicherlich ist es
sehr schön, eine wertvolle Geige und einen ebensolchen Bogen zu besitzen,
allerdings muss
man auch wissen, wie man damit Musik macht und das ist kein Kinderspiel!
Die Technik des Geigenspiels ist komplex und verlangt jahrelanges und
tägliches Üben,
um die Vielzahl der Töne zu beherrschen, die dieses Instrument
hervorzubringen mag.
Denn es liegt am guten Geigenspieler, die Töne und deren
Vielfältigkeit zu schaffen im
Gegensatz zum Klavierspiel mit der gesamten Tonleiter.

Wenn man schon 2
Hände hat, dann auch um sie zu gebrauchen!
Die linke Hand
beschäftigt sich mit der Geige.
Diese sollte fest zwischen dem Schlüsselbein und dem Kinn des Musikers eingeklemmt sein,
um es ihm zu ermöglichen, die Finger völlig frei vertikal und seitlich auf den Saiten zu
bewegen.
Die Klarheit der Töne ist abhängig von der Geschwindigkeit der
Fingerbewegungen.
Die Tonhöhe ergibt sich durch den Druck auf die Saiten und den
Übergang von einer zur anderen Saite.
Der Doppelgriff
bedeutet spielen von 2 Noten gleichzeitig. Die leichte Hin- und Herbewegung
der Finger der
linken Hand führt zu Schwankungen in der Tonhöhe der Klänge, dem
sogenannten
Vibrato, übrigens eine der wichtigsten Spieltechniken.
Bei lang
angehaltenen Noten lässt sich das Vibrato sehr effektvoll einsetzen.
Die Sequenzen und
das Wechseln der Fingerpositionen sind entscheidende Techniken
des Geigenspiels und
vermitteln Klangcharakter, Ausdruck und Ästhetik.

Die rechte Hand ist für die
Bogenführung verantwortlich.
Sie kontrolliert den Druck der Bogenbespannung auf die Saiten, der den Klang des
Instrumentes beeinflusst.
Der Zeige- , Mittel- und Ringfinger wird auf die Bogenstange gelegt,
während der
Daumen gegen die Unterseite drückt. Der kleine Finger wird in einigem
Abstand vom
Ringfinger positioniert und ist leicht gekrümmt. Die weiten Armbewegungen
werden durch
die Fingergelenke ausbalanciert. Die Handfläche wird parallel zum Bogen
gehalten.
Wichtig ist, dass das Handgelenk locker bleibt.
Die Handbewegung der Bogenführung beschreibt nicht eine Gerade sondern eher eine
flache
Acht, daher liegt ein größerer Druck an der Spitze als am Ende des Bogens.
Der Arm selbst hat die Aufgabe sicherzustellen, dass die Bewegung des Bogens
so gerade wie
möglich abläuft, um einen 90 Grad Winkel zur schwingenden Saite beizubehalten.
Die Geschwindigkeit der Bogenbewegung ist grundlegend für die Klangdynamik.
Je schneller
der Bogen geführt wird, desto stärker ist der Ton.
Der Übergang zwischen zwei benachbarten Saiten geschieht durch das Heben
und Senken des
Handgelenkes.
Streicht man mit dem Bogen über den Doppelgriff, entsteht der Akkord. In bestimmten
Fällen kann durch ein leichtes Rückprallen des Bogens ein dritter Ton erzeugt werden.
Das Zupfen der Saiten mit Hilfe des Zeige- und Mittelfingers
oder des Daumens wird „pizzicato“ genannt. (das man im
Walzer Nr. 2 so gerne hat)
Genauso wie die Fingertechnik der
linken Hand, ist die Durchführung und Eleganz der
Bogenstriche ein wesentliches
Ausdruckselement des Geigers
Es ist sicher nicht notwendig darauf
hinzuweisen, dass all dies eine große Geschmeidigkeit der
Muskeln und Gelenke voraussetzt
oder..?

Wahrscheinlich sind
diese Erklärungen zu kurz nicht unbedingt exakt formuliert, aber dafür gibt
es ja die
Profis. Ich habe das alles in groben Umrissen beschrieben und ich kann
meine
musikalische Inkompetenz nur bedauern. Niemand ist vollkommen, jedem das Seine....
Um sich
Virtuose und Maestro zu nennen bedarf es viel Mühe, Übung und
Technik.
Ich für meinen Teil werde mich
damit begnügen mit Bewunderung einem solchen Ausmaß
an Arbeit und Eifer
gegenüberzustehen und werde weiterhin ihr Talent genießen



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