Berühmte Geigen
"Die Musik gibt dem Universum eine
Seele, dem Geist Flügel,
Es wäre zu
umfangreich ein vollständiges Referat über die berühmtesten und schönsten
Geigen zu halten.
Über einige gibt es eine kleine Geschichte, andere haben ihre Geschichte und
Geheimnisse.
Größtenteils weiß
man wem sie gehört haben, wer sie gespielt hat, die Namen der derzeitigen
Besitzer
bleiben hier aber aus Diskretion unerwähnt.
Jede dieser Violinen
hat einen Namen, benannt entweder vom Geigenbauer oder nach
dem Besitzer des Instrumentes.
Ohne Geigenbauer
Nicolo Amati, einziger Überlebender der Pest und Hungersnot zwischen 1623- und 1633 in
Cremona, der Andrea Guarneri und Antonio Stradivari ausgebildet hat,
wären die nachfolgenden
Wunderwerke nicht entstanden. Der nachfolgende
Stammbaum zeigt
die Schüler von N. Amati.
Andrea AMATI 1511-1580 |
Girolamo AMATI |
Antonio AMATI |
|
Nicolo AMATI |
||
Andrea GUARNERI |
Girolamo AMATI |
Antonio STRADIVARI |
Pietro GUARNERI |
Giuseppe GUARNERI |
F. STRADIVARI |
O. STRADIVARI |
Pietro GUARNERI |
Guiseppe GUARNERI |
Der Spitzname " del Gesù " kommt von dem auf den gedruckten Etiketten
seiner Geigen vorhandenem
Kreuz und den Initialen " I.H.S ". Diese
Initialen können die Abkürzung von "Jesus" (griechisch) oder eine
Abkürzung
von " Iesus Hominum Salvator" (Jesus der Retter der Menschen) sein. Unabhängig
diesen
Ursprungs war jedoch IHS ein allgemeines Firmenzeichen, das von den Jesuiten und
den in Cremona ansässigen
Familien des 18. Jhdts. verwendet wurde.
Die Verwendung
der Initialen auf seinen Etiketten hat Generationen zu der Annahme geführt, dass Giuseppe
ein
sehr frommer Mann war und deshalb del Gesù seinem Namen hinzufügte.
Heute jedoch sehen viele das IHS
eher als sein ganz persönliches
Markenzeichen denn als Ausdruck seiner Religiosität.
Und hier zeigen wir sie
Ihnen :
"Brookings" - "Betts"" -
"Kreisler"
Amati 1654 - Stradivari 1704
- Guarneri 1733
Die
"Amati"
Andrea Amati - 1570
Antonio & Girolamo Amati - 1613
Die
"Guarneri"
Andrea Guarneri - 1664
Violon Tenor
Pietro Guarneri - 1698
Teilansicht
Pietro Guarneri,
bekannt als Peter
Guarnerius of Mantua,
ist der ältere Sohn von Andrea Guarneri und der Onkel von
del Gesù.
Er ist in der Werkstatt seines Vaters mit seinem
Bruder Giuseppe Giovanni
Battista Guarneri, bekannt als Joseph Guarnerius filius Andreae,
ausgebildet worden. Er verließ Cremona und machte in Mantua Karriere als Geigenvirtuose.
Nichts desto trotz erzeugte er als gelernter
Geigenbauer nicht weniger
als 50 Geigen.
"King Joseph" - 1737
" King Joseph" ist
eine der besten Geigen von Guarneri del Gesù. Der Rücken ist in einem Stück
geschnitten.
Guarneri hat mehrere Geigen aus dem selben Holzstück gemacht. Von Italien
über England kam sie als
erste seiner Instrumente nach Amerika.
"Kochanski" - 1741
Die Kochanski
hat eine ausgezeichnete rote Lackierung und ist ein hervorragendes
Beispiel der Geigenbaukunst von del Gesù.
Die Witwe des Violinisten Paul Kochansky, der die Geige 1924 erstand, gab diese vorerst
dem
Violinenhändler R. Wurlitzer in New York zur Aufbewahrung und verkaufte sie dann
1958 letzendlich an Herrn Aaron Rosand, der sie fast 40 Jahre spielte.
Es wird gesagt, dass diese Geige eine der besten von del Gesù ist. Die
Rückseite aus
Ahornholz ist das Spiegelbild der Ysaye, gebaut ein Jahr vorher. Das
Holz der
Oberseite ist gleich wie die "Vieuxtemps". In den Konzertsälen durch Herrn
Rosand bekannt geworden, wurde vor allem ihr Klang bewundert.
Dieses Instrument wurde
nie restauriert.
"Il
Canonne" - 1742
Sie war Eigentum des
berühmten Virtuosen Niccolo Paganini. Allerdings fand er sie
zu mächtig und schwer zu spielen.
Gegenwärtig ist sie im Eigentum der Stadt
Genua, die den berühmten Wettbewerb Paganini organisiert.
Der Preisträger des Ersten Preises hat die Ehre dieses Instrument spielen zu dürfen.
"Lord Wilton" - 1742
Sie ist im Besitz von Lord Menuhin
ebenso wie die "Soil" von Stradivari.
Nicht selten besitzt ein großer Virtuose zwei Instrumente der Cremoneser Geigenbauer.
"Sauret" - 1740 oder
1744
Die " Sauret" ist eine
außergewöhliche Geige. Der Rücken besteht aus zwei Stücken, deren Zeichnung
gleichmäßig
von der Außenkante zur Mitte verläuft.
Sie erhielt ihren Namen von Emile Sauret, der sie der Stradivari von 1648 vorzog.
Bezüglich des Baujahres dieser Geige
differieren die genauen Angaben. Einerseits wird das Jahr als 1740 angegeben,
in manchen
Katalogen als 1744.
Itzhak Perlman erwarb diese Geige 1986, und ist auch der Besitzer der Soil von
Stradivari.
Die
"Stradivari"
"Baumgartner" - 1689
"Harrison" - 1693
"Sonnenaufgang
" - 1677
Erste
Geige mit Ornamenten von Stradivari
"Marylebone" - 1688
Kopie
Teilansicht
Eine der wenigen Ornament - Geigen
Stradivaris
"Prinzessin Fontana" - 1702
Dieses Instrument war lange
Zeit im Besitz einer reichen italienischen Prinzessin. Ein italienischer
Sammler erwarb
sie und dessen Erben gaben sie weiter an David Fiodorovich Oistrakh.
Derzeit ist sie im
Besitz eines Violinisten.
"Lyall" - 1702
"Marsick" - 1705
Trägt den Namen des berühmten
belgischen Volinisten,
geboren 1847 nahe Liège und gestorben in Paris 1924
Die "Marsick" und die "Fontana" beide
gespielt von David Oistrakh.
" La Pucelle" - 1709
Teilansicht
Dieses
schöne Instrument ist auch bekannt unter dem Namen "Die Jungfrau" oder
"Das junge Mädchen".
Sie war die erste der goldenen
Periode der Violinen. Sie ist immer noch im Originalzustand. Jeder,
der diese
Geige sah war von ihrer Grazie und Schönheit fasziniert und ihr Klang ist von exzellenter
Reinheit.
Experten bezeichnen sie als eine der besten 6 Geigen Stradivaris
"Soil" - 1714
1986 erwarb Herr Perlman nach einem Konzert
diese Geige. Er erzählt : " Ich war von dieser Geige
fasziniert noch vor dem
ersten Ton. Die sich im Instrument spiegelnde Bühnenbeleuchtung und das
brillante Rot der
Lackierung leuchteten bis zu unseren Sitzen. Und nach dem ersten gespielten Ton war der
Gesamteindruck perfekt. 1950 war sie im Besitz von Yehudi Menuhin. Viele behaupten,
dass sie die beste
Geige Stradivaris ist, auf jeden Fall bezüglich ihrer
Schönheit.
Stradivari benützte die besten Materialien
und versah sie im Rücken mit wunderbarer Zeichnung zur Mitte hin.
"General Kyd" - 1714
Die
"General Kyd" war auch im Besitz von Itzak Perlman, sie wurde an Nadja Salerno
verliehen,
da er sie während seiner Scheidung nicht verkaufen konnte. Anschließend
besaß drei Jahre lang der italienische
Violinist Uto Ughi dieses Instrument. Auf vielen
Aufnahmen kann man ihren
sensiblen und silbernen Klang genießen.
"Berthier" - 1715
"Cremoneser" - 1715
Diese
wunderbare Geige ist im Besitz der Tourismusorganisation von Cremona seit 1961.
"Messias" - 1716
Das
Lieblingsinstrument von Stradivari, von dem er sich niemals getrennt hat.
Darum wurde er
auch " Salabue " genannt.
Angekauft von Luigi Tarisio, dem berühmten Sammler,
hat dieser sie bis zu seinem Tod vor den Leuten versteckt.
Bis man gewusst hat, dass das
Instrument versteckt war, hätte man an seiner Existenz gezweifelt.
Eines Tages hat
Delphin Alard gesagt, dass die Geige seiner Meinung nach dem Messias ähnlich war,
jedermann hat darüber sprechen gehört, aber niemand hat sie jemals gesehen. Diese
Bemerkung Alards
hat ihr ihren Namen gegeben. Später ist diese Geige von Vuillaume
angekauft worden, der sie bis zu seinem
Tod
besaß. Sie ging dann an seinen Schwiegersohn. Ausgestellt wurde sie im
Museum Ashmolean Oxford in einem speziellen Raum.
Die "Schlafende Schöne "
- 1720
"Schwanengesang" - 1737
L'Amiral Kayserinov
(1699), le Sergeï Shahovsky (1707), le Poliakin (1712),
le Malakov (1713), le Yousoupov (1736)
im
Besitz der Sammlung in Russland
Le "
Kreisler" - 1740
von Carlo Bergonzi
(Schüler von Guarneri oder Stradivari, die Angaben sind unterschiedlich)
Franz
Kreisler benützte diese Geige während dutzender Jahre, daher ihr Name.
"Kreisler" von Bergonzi
ist eines der best erhaltensten Cremoneser Instrumente,
vor allem in ihrer Lackierung.
Keine Restaurierung, kein Kratzer und ein signifikanter
Klang.
Wahrscheinlich
die derzeit beste Geige von Bergonzi.
Es
existiert auch eine "Kreisler" von Guarneri del Gesù aus dem Jahre 1733.
Und da gibt es noch
die stummen Geigen.
Es sind dies die
wundervollen Stücke, ausgestellt in Museen.
Nur manchmal werden
sie von bekannten Musikern zum Singen gebracht und träumen dann in ihrem
ungewollten Schlaf wofür sie eigentlich erschaffen wurden.
Museum Ford