Berühmte Geigen


"Die Musik gibt dem Universum eine Seele, dem Geist Flügel,entführt aus der Welt in die Imagination“  Platon



Es wäre zu umfangreich ein vollständiges Referat über die berühmtesten und schönsten
Geigen zu halten.

Über einige gibt es eine kleine Geschichte, andere haben ihre Geschichte und Geheimnisse.

Größtenteils weiß man wem sie gehört haben, wer sie gespielt hat, die Namen der derzeitigen
Besitzer bleiben hier aber aus Diskretion unerwähnt.

Jede dieser Violinen hat einen Namen, benannt entweder vom Geigenbauer oder nach
dem Besitzer des Instrumentes.

Ohne Geigenbauer Nicolo Amati, einziger Überlebender der Pest und Hungersnot zwischen 1623- und 1633 in  
Cremona, der „Andrea Guarneri“ und Antonio Stradivari ausgebildet hat, wären die nachfolgenden
Wunderwerke nicht entstanden. Der nachfolgende „Stammbaum“ zeigt
die Schüler von N. Amati.

Andrea AMATI
1511-1580
 

Girolamo AMATI
1561-1630

Antonio AMATI
1538-1595

 

Nicolo AMATI
1596-1630

 

Andrea GUARNERI
1626-1698

Girolamo AMATI
1649-1740

Antonio STRADIVARI
1644-1737

Pietro GUARNERI
"de Montua"
1655-1720

Giuseppe GUARNERI
"fils d'Andreas"
1666-1739

 

F. STRADIVARI
1671-1743

O. STRADIVARI
1679-1742

 

Pietro GUARNERI
"de Venise"
1695-1762

Guiseppe GUARNERI
"del Gesu"
1698-1744

   

 

Der Spitzname " del Gesù " kommt von dem auf den gedruckten Etiketten seiner Geigen vorhandenem 
Kreuz und den Initialen " I.H.S ". Diese Initialen können die Abkürzung von "Jesus" (griechisch) oder eine
Abkürzung von " Iesus Hominum Salvator" (Jesus der Retter der Menschen) sein. Unabhängig diesen
Ursprungs war jedoch IHS ein allgemeines Firmenzeichen, das von den Jesuiten und den in Cremona ansässigen
Familien des 18. Jhdts. verwendet wurde.

Die Verwendung der Initialen auf seinen Etiketten hat Generationen zu der Annahme geführt, dass Giuseppe ein
sehr frommer Mann war und deshalb „del Gesù“ seinem Namen hinzufügte. Heute jedoch sehen viele das „IHS“
eher als sein ganz persönliches Markenzeichen denn als Ausdruck seiner Religiosität.

Und hier zeigen wir sie Ihnen :


 "Brookings" - "Betts"" - "Kreisler"
Amati 1654 - Stradivari 1704 - Guarneri 1733

Die "Amati"


Andrea Amati - 1570


Antonio & Girolamo Amati  - 1613


Die "Guarneri"

Andrea Guarneri - 1664


Violon Tenor



Pietro Guarneri - 1698

        Teilansicht


Pietro Guarneri, bekannt als Peter Guarnerius of Mantua, ist der ältere Sohn von Andrea Guarneri und der Onkel von   „del Gesù“.
Er ist in der Werkstatt seines Vaters mit seinem Bruder
Giuseppe Giovanni Battista Guarneri, bekannt als Joseph Guarnerius filius Andreae,
ausgebildet worden. Er verließ Cremona und machte in Mantua Karriere als Geigenvirtuose. Nichts desto trotz erzeugte er als gelernter
Geigenbauer nicht
weniger als 50 Geigen.



"King Joseph" - 1737


" King Joseph" ist eine der besten Geigen von Guarneri del Gesù. Der Rücken ist in einem Stück geschnitten.
Guarneri hat mehrere Geigen aus dem selben Holzstück gemacht. Von Italien über England kam sie als
erste seiner Instrumente nach Amerika.



"Kochanski" - 1741

 

Die Kochanskihat eine ausgezeichnete rote Lackierung und ist ein hervorragendes
Beispiel der Geigenbaukunst von „del Gesù“.
Die Witwe des Violinisten Paul Kochansky, der die Geige 1924 erstand, gab diese vorerst dem
Violinenhändler R. Wurlitzer in New York zur Aufbewahrung und verkaufte sie dann
1958 letzendlich an Herrn Aaron Rosand, der sie fast 40 Jahre spielte.
Es wird gesagt, dass diese Geige eine der besten von  del Gesù ist.  Die Rückseite aus
Ahornholz ist das Spiegelbild der „Ysaye“, gebaut ein Jahr vorher.  Das Holz der
Oberseite ist gleich wie die "Vieuxtemps". In den Konzertsälen durch Herrn
Rosand bekannt geworden, wurde vor allem ihr Klang bewundert.

Dieses Instrument wurde nie restauriert.

 

  "Il Canonne" - 1742

Sie war Eigentum des   berühmten Virtuosen Niccolo  Paganini. Allerdings fand er sie
zu mächtig und schwer zu spielen.
 Gegenwärtig ist sie im Eigentum der Stadt
Genua, die den berühmten Wettbewerb Paganini organisiert.
Der Preisträger des Ersten Preises hat die Ehre dieses Instrument spielen zu dürfen.

"Lord Wilton" - 1742

 

Sie ist im Besitz von Lord Menuhin   ebenso wie die "Soil" von Stradivari.
Nicht selten besitzt ein großer Virtuose zwei Instrumente der Cremoneser Geigenbauer.

 



"Sauret" -  1740 oder 1744


Die " Sauret" ist eine außergewöhliche Geige. Der Rücken besteht aus zwei Stücken, deren Zeichnung gleichmäßig
von der Außenkante zur Mitte verläuft.
Sie erhielt ihren Namen von Emile Sauret, der sie der Stradivari von 1648 vorzog.

Bezüglich des Baujahres dieser Geige differieren die genauen Angaben. Einerseits wird das Jahr als 1740 angegeben,
in manchen Katalogen als 1744.
Itzhak Perlman erwarb diese Geige 1986, und ist auch der Besitzer der „Soil“ von Stradivari.

 

    

Die "Stradivari"


"Baumgartner"  -  1689



"Harrison" - 1693



"Sonnenaufgang " - 1677

Erste Geige mit Ornamenten von Stradivari

"Marylebone" - 1688

Kopie                           Teilansicht

Eine der wenigen Ornament - Geigen Stradivari’s



"Prinzessin Fontana" - 1702 

Dieses Instrument war lange Zeit im Besitz einer reichen italienischen Prinzessin. Ein italienischer
Sammler erwarb sie und dessen Erben gaben sie weiter an David Fiodorovich Oistrakh.
Derzeit ist sie im Besitz eines Violinisten.




"Lyall" - 1702



"Marsick" - 1705
Trägt den Namen des berühmten belgischen Volinisten,
geboren 1847 nahe Liège und gestorben in Paris 1924




   
Die "Marsick" und die "Fontana" beide gespielt von David Oistrakh.




" La Pucelle" - 1709

          Teilansicht


Dieses schöne Instrument ist auch bekannt unter dem Namen "Die Jungfrau" oder "Das junge Mädchen". 
Sie war die erste der  „goldenen Periode „ der Violinen. Sie ist immer noch im Originalzustand. Jeder,
der diese Geige sah war von ihrer Grazie und Schönheit fasziniert und ihr Klang ist von exzellenter Reinheit.
Experten bezeichnen sie als eine der besten 6 Geigen Stradivaris

 

"Soil" - 1714


1986 erwarb Herr Perlman nach einem Konzert diese Geige. Er erzählt : " Ich war von dieser Geige
 fasziniert noch vor dem ersten Ton. Die sich im Instrument spiegelnde Bühnenbeleuchtung und das
brillante Rot der Lackierung leuchteten bis zu unseren Sitzen. Und nach dem ersten gespielten Ton war der
Gesamteindruck perfekt.“ 1950 war sie im Besitz von Yehudi Menuhin. Viele behaupten, dass sie die beste
Geige Stradivari’s ist, auf jeden Fall bezüglich ihrer Schönheit.

Stradivari benützte die besten Materialien und versah sie im Rücken mit wunderbarer Zeichnung zur Mitte hin.



"General Kyd" - 1714

Die "General Kyd" war auch im Besitz von Itzak Perlman, sie wurde an Nadja Salerno verliehen,
da er sie während seiner Scheidung nicht verkaufen konnte. Anschließend besaß drei Jahre lang der italienische
 Violinist Uto Ughi dieses Instrument. Auf vielen Aufnahmen kann man ihren
sensiblen und silbernen Klang genießen.



"Berthier" - 1715



"Cremoneser" - 1715


Diese wunderbare Geige ist im Besitz der Tourismusorganisation von Cremona seit 1961.

"Messias" - 1716


Das Lieblingsinstrument von Stradivari, von dem er sich niemals getrennt hat.
 Darum wurde er auch " Salabue " genannt.
Angekauft von Luigi Tarisio, dem berühmten Sammler, hat dieser sie bis zu seinem Tod vor den Leuten versteckt.
Bis man gewusst hat, dass das Instrument versteckt war, hätte man an seiner Existenz gezweifelt.
Eines Tages hat Delphin Alard gesagt, dass die Geige seiner Meinung nach dem Messias ähnlich war,
jedermann hat darüber sprechen gehört, aber niemand hat sie jemals gesehen. Diese Bemerkung Alard’s
hat  ihr ihren Namen gegeben. Später ist diese Geige von Vuillaume angekauft worden, der sie bis zu seinem
Tod besaß. Sie ging dann an seinen Schwiegersohn. Ausgestellt  wurde sie im
Museum Ashmolean Oxford in einem speziellen Raum.



Die "Schlafende Schöne "    -  1720

Dieses Instrument scheint nicht aus dem Jahre 1720 zu stammen, eher aus 1704 bedingt durch ihre Ähnlichkeit mit "Betts".
 Sie wurde an eine noble deutsche Familie – von Boeselager – verkauft, die sie jedoch sehr bald im
Speicher des Schlosses lagerten. Sehr bald vergessen lag sie dort mehr als ein Jahrhundert als „schlafende Schöne“.
Baronin Wilma von Boeselager fand sie Ende des 19. Jhdts. Sie spielte sie nur wenig und bewahrte
sie in weiterer Folge in einem Koffer in einem Banksafe auf. Hier lag sie bis 1990 als sie einem Violinisten aus
Zürich geliehen wurde. 1995 entdeckte Isabelle Faust die Geige und es war Liebe auf den ersten Blick.
So bat sie die Bank ihr die Geige zu verkaufen. Aus der schlafenden Schönen wurde der Märchenprinz



"Schwanengesang"  - 1737

Wahrscheinlich die letzte von Antonio Stradivari gefertigte Geige

L'Amiral Kayserinov (1699), le Sergeï Shahovsky (1707), le Poliakin (1712), 
le Malakov (1713),
le Yousoupov (1736)
im Besitz der Sammlung in Russland


Le  " Kreisler" -  1740
von Carlo Bergonzi 
(Schüler von Guarneri oder Stradivari, die Angaben sind unterschiedlich)


Franz Kreisler benützte diese Geige während dutzender Jahre, daher ihr Name. "Kreisler" von Bergonzi
ist eines der best erhaltensten Cremoneser Instrumente, vor allem in ihrer Lackierung.
Keine Restaurierung, kein Kratzer und ein signifikanter Klang.

Wahrscheinlich die derzeit beste Geige von Bergonzi.

 Es existiert auch eine "Kreisler" von Guarneri del Gesù aus dem Jahre 1733.



Und da gibt es noch die „stummen Geigen“.

Es sind dies die wundervollen Stücke, ausgestellt in Museen.

Nur manchmal werden sie von bekannten Musikern zum „Singen“ gebracht und träumen dann in ihrem
ungewollten Schlaf wofür sie eigentlich erschaffen wurden.

   
Museum Ford

    

dates de fabrication

 

 

 
mesure d'audience